Mit bayerischer Cloud-Software für mehr Ordnung statt Dateichaos
MÜHLDORF – Jeder kennt das Chaos, das Bilder, Videos und andere Dateien auf dem Computer oder dem Handy verursachen und das täglich wächst. Auf privaten Geräten ist das Chaos einfach ärgerlich. Für Unternehmen kann mangelnder Überblick über Dateien und ihre unterschiedlichen Versionen und Ablageorte aber sogar geschäftskritische Auswirkungen haben. Die Mühldorfer pixx.io GmbH setzt dem Wirrwarr mit einer Softwaredienstleistung (Software-as-a-Service, SaaS) ein Ende. Die FDP-Heimatabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht und Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion aus Augsburg, haben Mit-Gründer und pixx.io Geschäftsführer Richard Michel zu einem Erfahrungsaustausch besucht.
Digital Asset Management revolutioniert
„Wir wollen das eingestaubte Digital Asset Management revolutionieren“, erklärt Richard Michel seine Vision. Sein Start-up mit dem Headquarter am Mühldorfer Bahnhof hat sich Großes vorgenommen: Es will Teams dabei unterstützen, ihr Medienchaos ganz einfach in den Griff zu bekommen. Gerade im modernen Marketing fallen viele verschiedene Bilder, Videos und Mediendateien an. Bildverwaltungs-Tools, wie pixx.io, machen Workflows effizienter und unterstützen die Unternehmen beim Wachstum.
pixx.io bietet je nach Teamgröße Pakete für neun oder 25 Euro pro Benutzer und Monat an. So können Teams unterschiedlicher Größe nach Bedarf wählen und flexibel um Benutzer und Funktionalität erweitern. Für große Unternehmen gibt es zudem ein Enterprise Paket für individuelle Anforderungen. Neben Skalierbarkeit ist auch Sicherheit ein wichtiges Thema in Mühldorf: Die Bilder, Videos und alle anderen Dateien von mittlerweile mehr als 1.000 Kunden speichert pixx.io auf Cloud-Servern in Deutschland. Außerdem haben Kunden die Möglichkeit, Lizenzen und Urheberrechte rechtssicher in ihre digitale Bildverwaltung einzubinden.
Der gelernte Einzelhandelskaufmann Richard Michel bildet zusammen mit Diplom-Informatiker Christoph Trautbeck das Gründerteam. Wie viele andere erfolgreiche Gründer sind auch sie schon einmal gescheitert: Vor über 17 Jahren gründeten sie eine Agentur, in der 2015 die Idee zur pixx.io Box entstand – einem Mini-Computer mit einfacher Software zur Bildverwaltung. Die Resonanz war zunächst verhalten. Erst mit dem Umzug der Software in die Cloud und dem Angebot, sie als SaaS zu nutzen, kam der Erfolg.
Headquarter Dahoam in Mühldorf
Das Software-Unternehmen wählte als Standort für weiteres Wachstum bewusst die südostbayerische Kreisstadt Mühldorf: „Es muss nicht San Francisco, London oder Berlin sein“, sagt Michel und unterstreicht die wesentlichen Unterschiede zu den Metropolen: „Wir genießen die Nähe zur Natur und das moderne, großzügige Bürogebäude, anstatt stundenlang zu pendeln.“ Das Mühldorfer Start-up geht hier als Vorbild voran und entwickelt rund um das eigene Büro einen Campus, an dem Coworking sowie Austausch mit anderen Gründern und Gleichgesinnten ermöglicht werden soll.
Schon über 30 Mitarbeitende genießen die Vorteile bei pixx.io. Um Personal zu halten, nutzt das Start-up nicht nur ansprechende Büroräume, sondern auch Mitarbeiter-Beteiligungen. Junge Unternehmen können damit attraktive Beteiligungen bieten und damit Mitarbeitende noch enger an das Unternehmen und die Vision binden. Leider seien die Gestaltungsmöglichkeiten nicht sehr flexibel, bedauert Michel. Maximilian Funke-Kaiser betonte bei seinem Besuch des Start-ups im März, die Ampelkoalition werde die Mitarbeiterkapitalbeteiligung (Employee Stock Option Plan, ESOP) verbessern. Dass dies notwendig ist, unterstrich auch Sandra Bubendorfer-Licht. Sie verwies im Gespräch mit den pixx.io Gründern darauf, dass etwa in Spanien Steuererleichterungen für Gründer gelten, Visa-Anträge für internationale Mitarbeiter im Schnellverfahren erteilt werden und Online-Gründungen innerhalb von sechs Stunden möglich seien. Eine mögliche Option für Deutschland sei eine Erhöhung der Steuerfreibeträge für Mitarbeiterbeteiligungen. Zudem sollten Steuern erst fällig werden, wenn die Beteiligungen mit einem Verkauf (EXIT) oder einem Börsengang (IPO) versilbert werden.
Für Start-up-Gründer ist es laut Richard Michel außerdem wichtig, dass Deutschland die Vergabe von Venture-Capital (VC) steuerlich attraktiver gestaltet. Häufig hätten deutsche Geldgeber vor allem bei Transaktionen in Spätphasen von Start-ups das Nachsehen gegenüber Investoren aus den anglo-amerikanischen Ländern. Auch Maximilian Funke-Kaiser sieht Nachholbedarf in diesem Bereich. Für ihn ist deshalb das wichtigste Ziel, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinfachen, damit innovative Unternehmen nicht ins Ausland abwandern.
Diesen Plan verfolgt das Start-up pixx.io konsequent: Der aktuelle deutschsprachige Kernmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz, soll ab Mitte 2022 auf weitere europäische Länder ausgeweitet werden. Für das geplante Wachstum sucht das Unternehmen neue Kollegen, um das Team auf über 50 Mitarbeiter zu vergrößern.
Bildtext (v.l.): Mehrwert für digitale Inhalte: pixx.io Gründer und Geschäftsführer Richard Michel, die FDP-Heimatabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht und Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. (Foto: Josef König/honorarfrei).