Großprojekt ABS 38 kommt voran
Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel trifft FDP-Heimatabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht
MÜHLDORF (jk) – „Die Ampel steht auf grün. Es geht voran“, zeigt sich Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel positiv gestimmt. Nach den derzeitigen Planungen kann die zweigleisige Ausbaustrecke München – Mühldorf – Freilassing um das Jahr 2030 unter Verkehr genommen werden, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern in einem Treffen mit der liberalen Bundestagsabgeordneten Sandra Bubendorfer-Licht am Montag im liberalen Bürgerbüro in Mühldorf.
Der Planungsauftrag für das 145 Kilometer lange Großprojekt ABS 38 ist nach den Worten von Josel uneingeschränkt gegeben. Das Projekt ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 im vordringlichen Bedarf verzeichnet, damit kann der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke vorangetrieben werden. Laut Josel sind insbesondere einige Kreuzungsfragen in Dorfen, Kirchanschöring und Fridolfing offen. Er zeigte sich optimistisch, dass diese Fragen geklärt werden. Eines der größten Bauvorhaben der Bahn in Bayern soll den Personen- und Güterverkehr ertüchtigen und die Menschen aus Klimaschutzgründen zum Umsteigen vom Individualverkehr auf den Öffentlichen Nahverkehr bringen. Nach dem Ausbau können die Züge bis zu 200 Kilometer pro Stunde fahren, derzeit maximal 120 bis 140 Kilometer pro Stunde. Als weitere Strecke in Ostbayern ist die Verbindung zwischen Landshut und Mühldorf im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 aufgeführt. Hier soll die eingleisige Strecke elektrifiziert werden.
„Der Ausbau der wichtigen Verbindung zwischen München und Mühldorf bringt die Menschen schneller in die Landeshauptstadt und zurück“, sagte die FDP-Heimatabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht. Die Ampfinger Abgeordnete nutzt selbst oft die Bahn und freut sich auf die Verbesserungen. Außerdem werde mit dem Ausbau der Güterverkehr vom und ins bayerische Chemiedreieck verbessert.
SOB bewirbt sich um Liniennetz
Die regionale Tochter Südostbayernbahn (SOB) ist laut Josel „gut aufgestellt“. Der bayerische Bahnchef, gelernter Volkswirt mit Schwerpunkt Verkehrspolitik, hat 1990 dort im Unternehmen angefangen und in Mühldorf den Linienstern eingeführt. Deshalb sieht er die Ausschreibung um das südostbayerische Liniennetz mit Spannung, um das sich die Deutsche Bahn-Tochter Südostbayernbahn (SOB) bewerben wird. Neben der verbesserten Ausstattung der Züge plant der Freistaat Bayern ab 2024 auf einigen Linien Triebwagen mit Wasserstoff zum Einsatz kommen zu lassen. In Mühldorf könnte dann eine Wasserstoff-Tankstelle entstehen.
Der Versuchsbetrieb zum „autonomen Fahren“ im niederbayerischen Bad Birnbach (Lkr. Rottal-Inn) soll fortgesetzt werden, wenn eine neue Fahrzeuggeneration auf den Markt kommt. Der autonome Bus funktioniert laut Josel „sehr gut“ und werde vor Ort „voll akzeptiert“. Die Linie 7015 wird von der Deutsche Bahn-Tochter Regionalbus Ostbayern GmbH zwischen dem Bahnhof und dem Marktplatz eingesetzt. „Wir bleiben am Thema dran“, sagt Josel. „Die Deutsche Bahn sammelt in Bad Birnbach wertvolle Erfahrung für die Weiterentwicklung dieser neuen Technologie.“